Ohrenschmalz entfernen: Hilfreiche Tipps und Tricks

Zur Pflege ihrer Ohren beweisen viele Menschen Kreativität. Ob Haarnadel oder gebogene Büroklammer – unterschiedliche Utensilien werden spontan zu Reinigungswerkzeugen umfunktioniert. Am häufigsten greifen Deutsche zu Wattestäbchen. Doch wie HNO-Ärzte bestätigen, gehören keine dieser Utensilien ins Ohr. 

 

Selbstreinigungsprozess des Ohres

Werden kleine spitze Gegenstände in den Gehörgang oder das Trommelfell eingeführt, können die Utensilien das Ohr verletzen oder sogar darin haften bleiben. Der übertriebene Reinigungssinn ist gefährlich, da sich im Ohr Entzündungen bilden können. Bei einer Anwendung von Wattestäbchen ist das Risiko hoch, dass Schmalz noch tiefer in den Gehörgang gedrückt wird. 

 

Das Ohr nur sanft reinigen 

Deshalb empfehlen Mediziner, nur die Bereiche des Ohres zu säubern, die auch mit dem kleinen Finger erreichbar sind. Alle anderen Funktionen übernimmt das Ohr von allein. Im Gehörgang befinden sich kleine Flimmerhärchen, die überschüssiges Schmalz zur Ohrmuschel befördern. Dann genügt es, den Ohrschmalz mit einem Waschpad oder Waschlappen sowie lauwarmem Wasser zu säubern. Damit sich hinter den Ohren befindliche Haut nicht entzündet, sollte dieser Bereich ebenfalls in regelmäßigen Abständen mit Wasser gesäubert werden. 

 

Drohende Schwerhörigkeit bei älteren Personen 

Dennoch gibt es Situationen, in denen die Selbstreinigung des Gehörgangs nicht optimal funktioniert. Dieser Zustand ergibt sich nicht nur nach einer Mittelohroperation. Außerdem sammelt sich bei älteren Personen oder Schwimmern mehr Ohrenschmalz an. Möglicherweise bildet sich im Laufe der Zeit ein Pfropf, ein fester Klumpen. Dieser Zustand hat zur Folge, dass Betroffene schlechter hören und ein schmerzender Druck entsteht. Insbesondere bei älteren Menschen könnte sich Schwerhörigkeit dadurch zusätzlich verschlimmern. In diesem Fall sind medizinische Utensilien wie Tvidler zur sanften und dennoch effektiven Beseitigung von Ohrschmalz eine gute Wahl. 

 

Medizinische Unterstützung durch HNO-Ärzte 

Bei eingeschränkter Selbstreinigungs-Funktion des Ohres sind Betroffene gut beraten, die Ohren viertel- oder halbjährlich professionell durch einen HNO-Arzt reinigen zu lassen. Die Spezialisten greifen zu feinen Instrumenten, mit denen diese den Pfropf absaugen und das Ohr im Anschluss mit Wasser ausspülen. Im Gegenzug sollten Betroffene davon absehen, einen harten Wasserstrahl selbst unmittelbar und unkontrolliert in den Gehörgang zu halten. Das Trommelfell ist schließlich ein besonders empfindliches Organ, in dem sich bei falscher Anwendung auch schnell ein Loch bildet. 

 

Medikamente zur Beseitigung von Ohrschmalz

In der Apotheke stehen einige frei verkäufliche Präparate zum Lösen von Ohrenschmalz zur Wahl. Diese Sprays oder Fette gibt es auf Fett- oder Wasserbasis. Fette und Öle sorgen dafür, dass das Ohrinnere geschmeidig bleibt. Kochsalzlösung oder Meerwasser sorgen dafür, dass Schmalz im Ohr schneller aufquillt und weicher wird. Diese Medikamente sind allerdings ebenfalls nur für Personen erforderlich, die aus gesundheitlichen Gründen unter starker Bildung von Ohrenschmalz leiden. In dem Fall genügt es, die Ohren maximal zweimal pro Woche zu reinigen. 

 

Ohrenschmalz ist nicht unhygienisch

Mediziner betonen, dass übertriebenes Waschen bei der Ohrenpflege nicht angebracht ist. Schließlich ist Ohrenschmalz nicht die Folge von mangelnder Hygiene. Tatsächlich ist eher das Gegenteil der Fall, weil Ohrenschmalz dem Gehörgang Feuchtigkeit spendet und dafür sorgt, dass Keime nicht zu tief ins Ohr gelangen. Deshalb sollten gesundheitsbewusste Menschen nicht aus falscher Scham im Ohr herumstochern.